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Herzinfarktnetz Eifel

Informationen für Patienten

Was ist ein Herzinfarkt?

Als Herzinfarkt wird der plötzliche Verschluss einer jener Adern (Herzkranzgefäß oder Koronararterie) bezeichnet, die das Herz mit Blut versorgen. Dies führt zu akutem Funktionsverlust des Herzens und im Folgenden zu einem Absterben des betroffenen Gewebes und wird meist durch ein Gerinnsel ausgelöst.

Der Herzinfarkt ist ein akuter Notfall und kann auch in den Stunden danach noch zu einem plötzlichen Herzstillstand führen. Als besonders gefährdet („Risikopatienten“) gelten Personen mit Bluthochdruck und/oder hohen Blutfettwerten, Diabetes, Raucher, Personen mit bereits bekannten Erkrankungen der Herzkranzgefäße und Menschen, bei denen Blutsverwandte bereits von einem Herzinfarkt betroffen waren.

Symptome

Auf einen Herzinfarkt hinweisen können starke ungewohnte Schmerzen in der Brust, in den Armen, im Oberbauch, im Rücken und/oder an der Halsvorderseite. Diese sind oft verbunden mit kaltem Schwitzen, Blässe, Übelkeit, Schwächegefühl und Angst. Bei Frauen ist auch Erbrechen häufiger ein Symptom. In manchen Fällen kommt es zu Atemnot.

Erstmaßnahmen

Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, ist es zunächst wichtig, die Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie den Oberkörper möglichst eher erhöht zu halten und verständigen Sie unbedingt umgehend den Notarzt! Dieser kann vor Ort die Diagnose stellen und die weiteren Schritte zügig einleiten.

Leistungen

Um Ihnen als Patient im Fall eines Herzinfarktes eine optimale und schnelle Versorgung gewährleisten zu können, wurde nach aktuellen Empfehlungen der Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DKG) das Herzinfarktnetz Eifel gegründet. Im Notfall ist es entscheidend, dass eine Akutintervention innerhalb von 2 Stunden nach Erstkontakt mit dem (Not-)Arzt erfolgt. Gemäß aktueller Erkenntnisse ist hier die Akutintervention mittels Herzkatheter die bevorzugte Strategie zur Behandlung eines sogenannten „STEMI“.

Um im Falle eines STEMI den Patienten umgehend einer Akutherzkatheterintervention zuführen zu können, wird bei Verdacht bereits am Auffindeort ein 12-Kanal-EKG durch den Rettungsdienst vorgenommen. Danach erfolgt im Regelfall die Direktanfahrt ins Interventionszentrum, ohne dass das nächst gelegene Regionalkrankenhaus angefahren wird. So ist eine optimale Versorgung im Notfall sichergestellt.

Wenn möglich erfolgt eine Verlegung in das zuständige Regionalkrankenhaus nach 24 bis 48 Stunden. Das Interventionszentrum des Herzinfarktnetz Eifel befindet sich im St. Elisabeth Krankenhaus Mayen und hält 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr eine eigene Herzkatheterbereitschaft vor.

 

Herzgesundheit von A bis Z

Angina pectoris: 
„Angina pectoris“ ist lateinisch und bedeutet übersetzt „Brustenge“. Sie bezeichnet ein teilweise schmerzhaftes Engegefühl in der Brust, das auch in weitere Körperteile, wie die Arme und den Unterkiefer ausstrahlen kann. Ausgelöst wird dieser Zustand durch eine Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut, was meist Folge einer koronaren Herzerkrankung ist.

Bluthochdruck: 
Von „Bluthochdruck“ oder „Hypertonie“ spricht man, wenn in mehreren Messungen an verschiedenen Tagen der systolische (obere) Wert über 140 mmHg und der diastolische (untere) Wert über 90 mmHg liegt. Bluthochdruck verursacht dabei in der Regel zwar keine Schmerzen, kann aber zu Schäden an den Gefäßen verursachen, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem Herzinfarkt führen können.

Cholesterin:
Die koronare Herzkrankheit (KHK) löste mit steigendem Lebensstandard im 20. Jahrhundert in den westlichen Industrienationen die Infektionskrankheiten als häufigste Todesursache ab. In den 1950er-Jahren fand die Hypothese des amerikanischen Ernährungsforschers Ancel Keys große Beachtung, diese Entwicklung sei dadurch begünstigt, dass der steigende Wohlstand mit einer zu fetthaltigen Ernährung einhergehe. Insbesondere führe eine cholesterinreiche Ernährung (in erster Linie Fleisch, Hühnerei, Milch, Butter und andere Milchprodukte) zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Der erhöhte Cholesterinspiegel wiederum führe zu Arteriosklerose, welche die häufigste Ursache von Herzinfarkten ist. Die Aufnahme von cholesterinhaltiger Nahrung sei somit eine von vielen Ursachen für einen Herzinfarkt. Diese These ist umstritten. 

Elektrokardiogramm (EKG):
Das EKG bildet die Aktivitäten der Herzmuskelfasern als sogenannte „Herzstromkurve“ ab. Diese kann zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen, Mehrbelastungen des Herzens oder eines Herzinfarkts verwendet werden.

Herzkatheter: 
Bei einer Herzkatheteruntersuchung wird ein dünner Plastikschlauch meist über die Leiste in ein Gefäß eingeführt. Unter Röntgenkontrolle ist es dem Art so möglich verschiedene Diagnostiken am Herzmuskel und den Gefäßen durchzuführen. Bei einem Gefäßverschluss ist es außerdem möglich im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung eine Angioplastie durchzuführen. Das bedeutet, dass die verschlossenen Gefäße wieder aufgeweitet werden, damit der Herzmuskel wieder mit Blut versorgt werden kann. Der Vorgang wird auch als perkutane koronare Intervention (PCI) bezeichnet.

Koronare Herzkrankheit (KHK): 
Als koronare Herzkrankheit wird ein Zustand beschrieben, bei dem die Herzkranzgefäße den Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen können. Ausgelöst wird dies meist durch eine „Arteriosklerose“, also einer Verdickung der Gefäßwände, die den Blutfluss einschränken. Umgangssprachlich sind diese Verdickungen auch als „Gefäßverkalkungen“ bekannt. 

Lyse: 
Medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels 

Prävention:
Vorsorge

Risikofaktoren: 
Für die Herzgesundheit ist es wichtig bestimmte Bereiche der Lebensführung anzupassen. Als besondere Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gelten neben ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung, vor allem auch das Rauchen. Durch Vermeidung dieser Risikofaktoren können beispielsweise Übergewicht und hohe Blutfettwerte (Cholesterin) vermieden werden. Diese wirken sich neben den Gefäßen auch negativ auf andere Erkrankungen wie Diabetes Mellitus Typ 2 aus. 

STEMI: 
Zeigen sich bei infarkttypischen Symptomen im EKG ST-Hebungen, spricht man von einem ST-Hebungsinfarkt oder „STEMI“. ST-Hebungen weisen dabei auf Sauerstoffmangel im Herzen hin und grenzen einen Herzinfarkt schnell von einer instabilen Angina pectoris ab. Analog gibt es auch den NSTEMI, also „Nicht-ST-Hebungsinfarkt“ bei dem für die Abgrenzung entsprechend weitere Diagnostik notwendig ist.

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