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Herzinfarktnetz Eifel

Informationen für Mediziner

Fachinformationen

Die Therapiepfade für STEMI sind an nationalen und internationalen Leitlinien orientiert und werden zwischen allen Beteiligten abgestimmt, festgeschrieben und an die lokalen Gegebenheiten angepasst, sodass Rettungsdienste, Notärzte, Regional- und Interventionskliniken optimal zusammenarbeiten. Dabei verfügt jedes Herzinfarkt-Netzwerk über mindestens eine Interventionseinrichtung, die eine 24-h-Herzkatheterbereitschaft mit ausreichender STEMI-PCI-Erfahrung bereitstellt.

Ziele

  • Bei akutem Brustschmerz oder klinischer V.a. Herzinfarkt immer 12-Kanal-EKG vor Ort 
  • Idealerweise selbstständig durch den Rettungsdienst schon vor Eintreffen des Notarztes
  • Bei STEMI ist primäre PCI <2h als optimale Therapie immer anzustreben
  • Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, dies innerhalb eines Netzwerkes garantieren zu können!
  • Direktanfahrt an das nächstgelegene, einsatzbereite PCI-Zentrum
  • Bypassieren im nächstgelegenen Regionalkrankenhaus
  • Nur falls PCI <2h nicht erreichbar und Schmerzbeginn <3h ggf. alternativ Lyse prähospital erwägen
  • Herzkatheter und gegebenenfalls PCI dann routinemäßig nach 6-24 h, als Rescue-PCI umgehend nach Erkennen des Lyseversagens

Logistik

  • bei eindeutigem STEMI Übertragung des EKG an ein PCI-Zentrum
  • Telefonische Anmeldung des Patienten im PCI-Zentrum inklusive voraussichtlicher Ankunftszeit (Hotline 02651-83222)
  • Notarzt-Klinikarzt-Kontakt äußerst erwünscht
  • alleinige Leitstelleninformation wird nicht als ausreichend erachtet
  • Übergabe des Patienten bevorzugt im HK-Labor
  • Mindestens jedoch Übergabe in direkte kardiologische Verantwortung (z.B. kardiologische Intensivstation, keine Übergabe in einer Notaufnahme ohne kardiologische Vor-Ort-Kompetenz!)

Prähospitale Medikation

  • 5.000 E Heparin i.v.
  • 250 mg ASS i.v.
  • bei Schmerzen Morphin 3-5 mg i.v., gegebenenfalls wiederholt
  • ggf. Sedierung mit Midazolam 1-2 mg i.v.
  • prähospitale Thienopyridin-Loading-Dose (Clopidogrel 600 mg oder Prasugrel 60 mg) bei bislang fehlender Studienlage wird nicht als Standard festgelegt.
  • „as early as possible“ nach ESC-Leitlinie wird die intrahospitale Gabe dieser Therapeutika für ausreichend erachtet
  • prähospital i.v. Betablocker (Metoprolol 5 mg i.v., gegebenenfalls wiederholt) empfohlen
  • bei Hypertension oder normotoner Tachykardie; bei restlichen kreislaufstabilen Patienten optional (IIb-Empfehlung nach ESC, d.h. überlegenswert) -bei geplanter PCI prähospital kein GP IIb/ IIIa – Antagonist

Qualitätssicherung

Es erfolgt eine verbindliche Dokumentation aller einzelnen Handlungen und Zeiten zwischen Schmerzbeginn des Patienten und interventioneller Versorgung. Idealerweise, aber nicht zwingend, erfolgt die Dokumentation in Anlehnung an das MIR-RLP Infarktregister. Es sollten mindestens einmal pro Jahr die hieraus gewonnenen Ergebnisse unter allen Beteiligten kommuniziert werden. Die Parteien, insbesondere auch die ärztlichen Leiter der Rettungsdienste, sind berechtigt bei der Qualitätssicherung mitzuwirken.

Links

Leitlinien der DKG:
leitlinien.dgk.org/leitlinien/ (allgemein)

Leitlinien der American Heart Association:
professional.heart.org/professional/GuidelinesStatements/UCM_316885_Guidelines-Statements.jsp

Leitlinien des European Resuscitation Council:
cprguidelines.eu

Leitlinien der European Cardiac Society:
www.escardio.org/Guidelines/Clinical-Practice-Guidelines/ESC-Guidelines-Publication-Schedule

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